Analysen zu Japans Verarmungsdiskurs: Neuerscheinung der Japanologie Frankfurt

„‘Nach Einbruch der Dunkelheit’. Zeitgenössische japanische Literatur im Zeichen des Prekären“ (Lisette Gebhardt)


Als eine Studie zum japanischen Diskurs der Neuen sozialen Härte bzw. der Neuen Armut in Japan analysiert der Beitrag eingangs die von der Aktivistin Amamiya Karin geleitete Debatte um prekäre Arbeitsverhältnisse japanischer Jugendlicher. Zudem werden zahlreiche literarische Texte zur „Verlorenen Dekade“ und zur Reformphase unter Koizumi vorgestellt; die Autoren und Autorinnen sind z.B. Murakami Ryû, Kirino Natsuo, Suzuki Seigô und Okazaki Yoshihisa. In den literarischen Einblicken zeigt sich das gegenwärtige Japan als gekennzeichnet von Abstiegsängsten und Verzweiflung; repräsentiert wird es durch die defizitären Soziotypen Freeter, NEET und hikikomori. Alle Texte artikulieren eine nachhaltige Missstimmung im Lande, und sie stehen für den Japanhass vieler Japaner ebenso, wie sie die Suche nach Glück in einer zunehmend glücksfeindlichen globalisierten Gesellschaft behandeln. Der Band stellt die erste zusammenhängende kulturwissenschaftliche Arbeit zum japanischen Diskurs über die Lebensbedingungen in der Globalisierungsära dar und erschien im Juni 2010 im EB Verlag Berlin (306 Seiten).
  

現代日本文学.研究レポート
Contemporary Japanese Literature: Recent Research


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