Videospiele in Japan

Pädagogisches Medium oder Anleitung zur Gewalt?

Japan wird oft als „Land der Videospiele“ bezeichnet, verbringt doch die Mehrheit der Kinder und Jugend­lichen wie auch ein zunehmender Teil der Erwachsenen täglich Zeit in virtuellen Welten. Kritiker dieses Phänomens ziehen nicht selten eine direkte Verbindung zwischen Videospielkonsum und schwächer werdenden Schulleistungen, vermeintlich schwindender sozialer Kompetenz und steigender Aggressivität. Der landes­eigene Diskurs zu dem Medium ist komplex – und wurde bisher weder von der japanwissenschaftlichen Medienanalyse noch von der internationalen Medienwirkungsforschung wahrgenommen.

Der Verfasser erläutert basierend auf zahlreichen Originalquellen und vor Ort durchgeführten Interviews zum ersten Mal die japanische Debatte um das Videospiel in ihrer zeitgeschichtlichen Dimension. Dabei stellt er zentrale Akteure, Positionen, Schlüsselbegriffe und Konzepte vor, um diese dann in einen diskursiven, soziokulturellen Zusammenhang einzuordnen.


Zum Autor

Florian M. Kaiser studierte Japanologie, Deutsche Sprachwissenschaft und Pädagogik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Derzeit ist er als pädagogischer Referent in der Jugendbildung sowie als freier Trainer und Berater für interkulturelle Kommunikation in Berlin tätig.