Vortrag und Präsentation Materialien "Fukushima-Archiv"

Dr. Andreas Singler (Journalist und Japanologe): „Präsentation aus zehn Jahren Feldforschung ‚Fukushima‘“


Vortrag:
„‚Fukushima‘ vor Gericht – die Atomkatastrophe und ihre juristische Aufarbeitung“

Datum: 22. Juni 2023, 12 Uhr c.t.
Raum:
Japanologie, Gebäude SKW, Raum 05.B103


Präsentation:
Material des „Fukushima-Archivs“ - anlässlich der Übergabe von Forschungsmaterialien an das Archivzentrum der Universitätsbibliothek

Datum: 22. Juni 2023, 17 Uhr c.t.
Raum:
UB Sitzungssaal / Dr. Matthias Jehn (Treffpunkt: Haupteingang UB, Innenbereich)

Vortrag und Präsentation finden statt anlässlich der Übergabe von Forschungsmaterialien zu "Fukushima" an das Archivzentrum der Universitäts Bibliothek.

Mitte März 2011 erreichten die Bilder der Dreifachkatastrophe von Fukushima die Welt. In Deutschland entfachte das Reaktorunglück vor allem Diskussionen um saubere Energie, die Anti-Atomkraft-Bewegung erfuhr eine Renaissance. Während man über deutsche Aktivitäten berichtete, wurde für Japan das Klischee bestärkt, dort gäbe es kaum antiatomare Kundgebungen.

Für Andreas Singler war dies Anlass, über die, entgegen der landläufigen Meinung, reiche japanische Protestkultur zu forschen. Von 2012 bis 2016 unternahm der Forscher insgesamt neun Reisen nach Japan. Hier führte er Interviews mit Experten, Betroffenen und Atomkraftgegnern.
Auf zahlreichen Protesten sammelte er aktuelle Aufrufe, Flyer und Pamphlete. Auch Fotodokumentationen, juristische Darstellungen und Zeitungsartikel zur Dreifachkatastrophe sind in der Sammlung enthalten. Die Eindrücke seiner Reisen und zahlreiche Interviews mit Aktivisten veröffentlichte Singler schließlich 2018 in Form eines umfangreichen Recherchetagebuches. Dabei lag ihm eben besonders am Herzen, die mediale Wahrnehmung Japans als protestarmes Land zu korrigieren. Endlich sollten auch diejenigen gehört werden, die sich in Japan bereits vor der Dreifachkatastrophe gegen Atomkraft ausgesprochen und ihre Bedenken hinsichtlich des AKW Fukushima Daiichi geäußert hatten.

Im April 2021 hielt Dr. Singler unter dem Titel „Feldforschung ‚Fukushima‘: Die Dreifachkatastrophe 2011 und die Anti-Atomkraft-Bewegung in Japan“ einen Online-Semestereröffnungsvortrag an der Japanologie der Goethe-Universität. Als Reaktion auf das rege Interesse seitens der Studierenden bot er die Übergabe der Materialien zu dem für ihn abgeschlossenen Projekt an. Diese Übergabe erfolgte im Februar 2023.

In dem Vortrag wird Andreas Singler über einen Aspekt seiner während eines Jahrzehnts in Japan durchgeführten Feldforschungen sprechen. Im Anschluss an den Vortrag erfolgt eine Materialpräsentation an der Universitätsbibliothek.