"Worte ohne Schutzanzug": Wagô Ryôichi

Japanische Lyrik nach "Fukushima"


Wohl als erster japanischer Kunstschaffender reagierte der Lyriker Wagô Ryôichi auf die Geschehnisse des 11. März 2011 in Fukushima. Beinahe parallel zur Dreifachkatastrophe schrieb er auf Twitter kurze Texte, die später in Buchform erschienen. Die Wahl des neuen Kommunikationsmittels als Medium für japanische Lyrik stellte eine Novität dar. Mit dem Band „Worte ohne Schutzanzug“ liegt nun zum ersten Mal ein zentraler Teil der Arbeiten Wagôs, nämlich das „Notizbuch zur Erdbebenkatastrophe“ (2012; Shinsai nôto), in Übersetzung vor: insgesamt 35 Gedichte, die den Schock durch Erdbeben und Tsunami, die unmittelbare großflächige Zerstörung in Nordostjapan sowie die bedrohlichen Konsequenzen der Havarie des Atomkraftwerks thematisieren. Wagôs „Post-Fukushima-Literatur“ bedeutet die Verarbeitung einer traumatischen Erfahrung und ist zugleich, wie es die Analyse der Beiträge zeigt,  ein wichtiges Zeitdokument.

Die vorliegende Monographie entstand im Rahmen der „Textinitiative Fukushima“ (TIF) und des Forschungsprojekts Fukushima am Interdisziplinären Zentrum für Ostasienstudien (IZO) der Goethe-Universität Frankfurt.

Zur Verfasserin:
Madlen Beret, BA-Studium an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Tôkai-Universität, Kanagawa. 2014 Abschluss des Masterstudiengangs „Japan in der Welt: Globale Herausforderungen, kulturelle Perspektiven“ der Japanologie Frankfurt. Derzeit tätig an der Goethe-Universität Frankfurt sowie als Sprachdozentin an einer Privatschule.

Erscheinungsdatum: Oktober 2015
Umfang: 318 Seiten, brosch.
ISBN 978-3-86893-173-0
24,80 Euro