Vortrag Prof. Dr. Ulrich Schneider (Kunstgeschichte Goethe-Universität): "Abundanz und Verzicht - japanisches Design"

Japanische Metropolen sind Orte der optischen und akustischen Reizüberflutung. Keine Werbung kann schrill genug sein, keine Firmenbau ausreichend luxuriös gestaltet. Und ganz im Gegensatz dazu entstehen seit den 1960er Jahren Architektur und Objektdesign, die mit ihrem ergreifenden Verzicht traditionelle Gestaltungsprinzipien aufnehmen. Gerade auf dem Gebiet der high-tech Industrie verdanken wir japanischen Entwerfern wahre Produkt-Inkunabeln. Gleiches gilt für das Fashion-Design. Und im Bereich der Architektur nehmen japanische Büros internationale Spitzenplätze ein.
Anhand von ausgewählten Beispielen soll der Bogen vom traditionellen Handwerk zum kunstvollen Industrieprodukt geschlagen werden, gleichzeitig aber auch zur Objektgestaltung des Westens, die seit den Zeiten des Bauhaus bei japanischen Architekten und Designern auf großes Interesse stieß.

Prof. Dr. Ulrich Schneider war als Kunsthistoriker über dreißig Jahre leitender Mitarbeiter und Direktor mehrerer deutscher Museen. Lange Jahre lebte er in Italien und Japan. Für seine internationale Zusammenarbeit wurde er mit den Titeln eines Cavaliere Ufficiale dell‘Ordine del Merito della Repubblica Italiana und eines Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres de la République Française dekoriert. An der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main lehrt er Kunstgeschichte.

Datum: 28. November, 18 Uhr c.t.
Ort: Campus Bockenheim, Juridicum, Raum 717